Vorbereitung

Sie sind mit dem Gedanken befaßt, eine Psychotherapie zu beginnen, oder Sie sind sogar fest entschlossen? Nehmen Sie sich bitte einen Moment Zeit, um zu überlegen, was Sie mit diesem Weg verbinden. Gibt es konkrete Ziele, die Sie erreichen wollen, oder ist lediglich der Leidensdruck insgesamt so groß, daß Sie sich Unterstützung wünschen? Außerdem ist es sinnvoll zu prüfen, ob man diesen Weg freiwillig beschreiten will (also ohne Druck z.B. des Partners, des Chefs, o.ä.).

Warten

Und wann ist überhaupt der richtige Zeitpunkt? Bitte überdenken Sie sorgfältig, ob Sie aktuell bereit sind, regelmäßig Termine wahrzunehmen, und ob Sie sich zudem vorstellen können, Themen aus den Sitzungen nachzubereiten und darüber hinaus ggf. gewisse Übungen durchzuführen, die in einigen Fällen unerläßlich sind, um einen Erfolg herbeizuführen.
Eine der zentralen Fragen ist ebenso die nach dem richtigen Therapeuten. Eine der Tragsäulen einer erfolgreichen Therapie besteht in einem guten Vertrauensverhältnis. Es wird im Laufe Ihrer Therapie mit hoher Wahrscheinlichkeit Situationen geben, in denen es wichtig ist, daß keine (oder zumindest keine allzu ausgeprägte) Scheu Sie hemmt, etwas von sich preiszugeben, das Ihnen womöglich peinlich oder auf andere Art unangenehm erscheint. In solchen Momenten sollte Sie das Gefühl tragen, von Ihrem Therapeuten verstanden und angenommen zu werden.
Allgemein ausgedrückt sollte ein Therapeut selbstverständlich über menschliches Einfühlungsvermögen verfügen. Auch sollte ihm eine gewisse Gelassenheit zueigen sein, die nicht mit Abgestumpftheit oder Temperamentlosigkeit zu verwechseln ist. Zudem sollte ihm Achtsamkeit und Humor nicht fremd sein.
Nun noch ein letzter und – wie ich finde – sehr bedeutender Hinweis:
Ein Erstgespräch dient stets dem gegenseitigen Kennenlernen! In den meisten Fällen weiß man bereits nach wenigen Minuten oder spätestens am Ende des ersten Gesprächs, ob man miteinander arbeiten möchte. Doch übereilen Sie nichts! Sind Sie sich nicht sicher oder lassen Dinge einfach gern ‘sacken’: Schlafen Sie eine Nacht darüber! Ihr Gegenüber kann damit gut umgehen und ist nicht beleidigt oder in seiner/ihrer Berufsehre gekränkt.
Die Kassenärztliche Vereinigung und die Krankenkassen sind sich der Wichtigkeit einer besonderen Vertrauensbasis in der Psychotherapie bewußt. Aus diesem Grund dürfen Sie sogar mehrere Erstgespräche bei verschiedenen Therapeuten führen.